seo mise;
Vielleicht willst du auch ein wenig wissen, wer das ganze hier schreibt, und warum, und überhaupt.
Vielleicht willst du auch nur wissen, was diese komischen Worte in der Überschrift bedeuten. Ich will mich kurz fassen – und dir nicht meine Lebensgeschichte auftischen, und zugleich werde ich etwas ausholen. Ich bin nämlich, wie das Leben es so will, durch verschiedenste (Um-) Wege – wie du sie vielleicht auch kennst – zu dieser Zeit an diesen Ort gelangt. 🌱
Ich bin gebürtige Leipzigerin, mit einer Kindheit in Dublin und einer Jugend in Braunschweig. Sowas passiert, wenn dein Papa Ire ist, deine Mutter DDRlerin und für ihre Leidenschaft nach Irland und für ihren Beruf zurück nach Deutschland zieht. So gesehen bin ich also irgendwie gleich zweimal emigriert. Was ich als Kind und Teenager nie sonderlich bewegend fand, wertschätze ich heute umso mehr: ich darf die Erfahrungen und Gewohnheiten aus verschiedenen ‘kulturellen Kreisen’ und Sprachkontexten als wunderbaren Teil meiner Lebensrealität zählen (even though I seem to be potatoe through and through!).
So positiv habe ich das leider nicht immer gesehen. Oft war es mir tatsächlich unangenehm zuzugeben, dass wir entweder Ossis sind, German’s with an Irish childhood oder die Ausländer-Kinder. Die unangenehmen Aussagen kamen z.T. durch Diskriminierungserfahrungen (an die ich mich spannenderweise vornehmlich in Deutschland erinnere…), aber auch durch eine gewisse “Exotisierung” Irlands. Während Ersteres, das Ossi/ und Deutsch-Sein (was auch immer das eigentlich sein soll) in den meisten Fällen nur für unerträgliche Witze und schlechte Dialekt-Imination sorgte, führte Zweiteres oft zu einem eigenartigen Hype, der einer stereotypen Vorstellungen einer Nation (Helen als vermeintliche IRA–Kämpferin, exzessiver Alkoholkonsum, rote Haare und blasse Haut, Sommersprossen, St. Patrick’s Day) zugrunde lag.
Und was ich als Kind und Teenager also noch nicht ganz greifen konnte, wurde mir im Erwachsenenalter immer bewusster: Wir kennen natürlich nur das, was wir zu sehen und hören bekommen. Und Medien spielen in vielerlei Hinsicht eine ganz große Rolle. Ein kluger Satz – die Medienexpertinnen unter meinen Leser*innen werden ihn sicherlich kennen – der von einem weisen Soziologen niedergeschrieben wurde und nun allzu viele Bachelor- und Masterarbeiten zu schmücken versucht, darf demnach auch an dieser Stelle nicht fehlen:
Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.
Niklas Luhmann, Die Realität der Massenmedien (1995), S.5
Diese Erkenntnis brachte mich also zu einem Bachelorstudium, später auch dem Master im Feld der Medien– und Kommunikationswissenschaft, bei dem mich vor allem den Themen (digitale) Diskurskultur, politische Kommunikation sowie Mediennutzung und -kompetenz interessierten.
Meine zusätzliche Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen bewegt mich immer weiter in das Feld der (politischen) Bildungsarbeit – vor allem auch, weil ich eine Promotion unter den klassischen Bedingungen (120% Leistungsbereitschaft, ständig befristete Verträgen, häufige Umzüge und/ oder 60 Std. Wochen) nie wirklich als das Meine ansah. Mich lässt jedoch der Drang nicht los, mich spannenden Themen anzunehmen, zu recherchieren und zu erforschen (nach den Standards wissenschaftlicher Praxis), und dieses Wissen dabei mit einer Öffentlichkeit zu teilen, sei sie noch so klein, und Anregungen zu sammeln, ohne dabei hinter einer Paywall zu verschwinden.
Die vergangenen Jahre als wissenschaftliche Assistentin in der Bildungsforschung haben mir sowohl Erfahrungen in der wissenschaftlichen Praxis geboten, als auch die Leidenschaft für gesellschaftliche Fragestellungen (Partizipation, Digitalisierung, digitaler Aktivismus) weiter entfacht.
Und sonst so?
So, und falls dich nun der ganze Werdegang-Schnickschnack garnicht interessiert, erzähle ich gerne, wofür ich sonst so brenne:
- Tiere & Natur. Gemeinsam mit meinem Freund erleben wir Abenteuer mit unserem Hund Nemo. Nemo ist ein zweijähriger Mischlingsrüde (vermutlich Schäferhund / Border Collie Mix), den wir aus einer Tierauffangstation in Ungarn adoptiert haben. Mama hat sogar 3 Tierschutzhunde; und Pferde, zwei an der Zahl, pflegen wir auch. Ihr könnt euch vorstellen: wir sind gut und gerne mit und in der Natur unterwegs.
- Gartenarbeit. Ja, der Klassiker, ich weiß. Das geht aber mit der Natur-Liebe einher. Wir haben im Garten keinen schönen englischen Rasen, hier ist alles ein bisschen wild. Ich stehe auf Wildblumenflächen und Gemüsebeete. Im Schmutz zu buddeln und Obst & Gemüse anzubauen, welches selbst geerntet und verspeist werden kann, hat für mich auch therapeutische Zwecke.
- Musik. Ich bin ein absoluter Musik-Enthusiast und verbringe häufig viel Zeit damit, durch die Landschaften zu laufen und das neue Album von irgendwem reinzuziehen. Musik hat auch in meiner Beziehung eine große Bedeutung. Obwohl ich genre-technisch sehr open minded bin, sind meine Lieblingsbands doch irgendwie so im Prog-Metal/ Prog-Rock verortet.
Oh, by the way: seo mise ist irisch und bedeutet in etwa: Das bin ich.
Danke für deine Zeit und dein Interesse!